Beratung vor der Anschaffung eines Hundes

Welcher Hund soll es sein? So einer wie aus aus der lustigen Hundefutterwerbung oder so einer wie ihn der Nachbar hat? Oder doch auf Nummer sicher gehen und das Einsteigermodell Labrador oder Golden Retriever nehmen?

Bei der Wahl des zukünftigen Hundes wird der Mensch ganz oft von seinem ganz persönlichen Schönheitsgefühl in Bezug auf Hunde geleitet, von medienwirksamen Bildern und Modetrends. Dies alles sind schlechte Berater, wenn es darum geht, aus den über 400 Hunderassen den EINEN Hund für sich auszuwählen und damit eine Entscheidung zu treffen über das individuelle Leben und die Lebensumstände, die das kommende Jahrzehnt mit sich bringen wird.

Allzu häufig treffe ich auf Kunden, die ihren Hund lieben, für die aber ein anderer Hund viel besser geeignet wäre. Und noch viel entscheidender, Hunde, die mit anderen Haltern viel mehr ihr rassebezogenes Verhalten und Motivation ausleben könnten. Dies erleben die Menschen häufig und ganz bewusst als eine Zerreißprobe zwischen Wunsch und Wirklichkeit und dem schmalen Grad dazwischen, auf dem sie mit ihrem Hund gehen. Manch ein Hund kann den Menschen schier zur Verzweiflung und an den Rand seiner Geduld und Möglichkeiten bringen. Eine falsche Entscheidung kann hier unangenehme Folgen haben.

Dazu einige Beispiele:

  • Der 'Anfängerhund Labrador' eignet sich zwar für Anfänger -aber sicher nicht für Anfänger mit hellem Teppich im Haus. Denn diese Hunderasse liebt das Wasser bei jeder Temperatur und ist dementsprechend häufig nass und dreckig. Ein kleiner oder großer Pudel passt da schon eher zum Teppich - und zu Anfängern.

  • Ein Berner Sennenhund mag seinen Menschen, aber ganz und gar nicht die  Fussbodenheizung im Haus. Wenn es da keine Ausweichmöglichkeiten gibt, wird der Berner Sennenhund nicht glücklich und überhitzt im wahrsten Sinne des Wortes. Spaziergänge findet er okay, aber lieber hat er einen Garten zum Bewachen.

  • Ein Dackel im Reihenhaus könnte klappen, muss aber nicht. Denn ein Reihenhaus mit vielen Treppen ist nichts für Dackel und die mitunter wenig gedämmten Wände lassen das helle Bellen des Dackels noch im ganzen Straßenzug hören. Das könnte zum Problem werden.

Welcher Hund passt also zu Ihnen?

Mit etwas Aufwand und Mühe vor der Auswahl und Anschaffung eines Hundes kann man die größten Probleme von vornherein abwenden.

Gleiches gilt für die Anschaffung eines Zweithundes. Aber zusätzlich zur Frage, welcher Hund zu mir passt, muss die Frage beantwortet werden, welcher Hund zum Ersthund passen könnte. Rüde zu Rüde oder Weibchen zu Rüde oder Weibchen zu Weibchen? Wenn diese Frage nicht auf den individuellen Fall bezogen fachgerecht beantwortet wird, kann es zu gravierenden Problemen kommen.

Wichtig ist in dem Fall, den Ersthund kennen zu lernen und ihn in unterschiedlichen Hundekonstellationen zu beobachten. Erst dann kann man eine Einschätzung vornehmen, welcher Typus Zweithund mit hoher Wahrscheinlichkeit passend sein wird.